Ich arbeite mit analoger Technik, mit Dingen und Geräten, die ich anfassen kann.

Meine Werkzeuge sind Film- und Fotokameras, Cuttermesser, Bleistift, Flex, Schweißtrafo.

Ich zerlege Projektoren und Fahrräder.

Klaube Schneckenhäuser, Blätter und optische Linsen auf wenn ich das Potential für etwas Neues darin sehe.

Ich sammele Informationen zum technischen Fortschritt: Die Herrschaft der Mechanisierung.

Das Zeitalter der Nervosität.

Gramophone, Film, Typewriter.

Die Beschleunigung unserer Kommunikation und wie sich unser Blickwinkel dadurch verengt.

Selbstverständlich gehe ich auch mit Computern um.

Mit Digitalkameras und Schnittprogrammen.

Ich stelle diese Website ins Netz.

Doch mehr als die Glätte und Verführungsmacht digitaler Virtualität interessiert mich die Ästhetik des Analogen,

der Zauber des Materials,

die Sichtbarkeit der Prozesse.

Ich reise gerne.

Treffe Menschen, die Ähnliches tun wie ich

oder etwas ganz anderes. Ich lerne.

Sammele Bilder, Töne und Ideen für neue Arbeiten.

Im Atelier mache ich etwas daraus.

Dann reise ich wieder und zeige es der Welt.

Atlıkarinca Cine-Poem

35mm, 1:1.85, 17 min, 2003

Der Film ist ein Gedicht. Der Titel ist Türkisch, weil viele Bilder aus Istanbul stammen. Auf Deutsch heißt er ‹Karussell›. Die Bilder drehen sich. Es sind Filmschleifen und Fotopanoramen, handcoloriert oder farbig gefiltert. Auch die Musik dreht sich im Kreis. Die, die von Mercan Dede stammt, ist beeinflusst von Rhythmen der tanzenden Derwische. Wolfgang in der Wiesche hat daraus, aus Originaltönen und eigenen Loops eine Tonspur gestaltet, die dem Collagencharakter der Bilder entspricht. So entsteht ein Sog, der die Zuschauer auf eine Reise mitnimmt.

Regie, Produktion, Kamera, Animation, Schnitt: Thomas Bartels

Musik: Mercan Dede, Wolfgang in der Wiesche

Redaktion: Bernd-Michael Fincke, NDR

Drehorte: Istanbul, New York, Fez, St. Petersburg, Neubrandenburg

Drehzeit: 08/02 – 08/03

Erstaufführung: 18.10.03, Hannover

Förderung/financial support: nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen (Produktion)

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