Ich arbeite mit analoger Technik, mit Dingen und Geräten, die ich anfassen kann.

Meine Werkzeuge sind Film- und Fotokameras, Cuttermesser, Bleistift, Flex, Schweißtrafo.

Ich zerlege Projektoren und Fahrräder.

Klaube Schneckenhäuser, Blätter und optische Linsen auf wenn ich das Potential für etwas Neues darin sehe.

Ich sammele Informationen zum technischen Fortschritt: Die Herrschaft der Mechanisierung.

Das Zeitalter der Nervosität.

Gramophone, Film, Typewriter.

Die Beschleunigung unserer Kommunikation und wie sich unser Blickwinkel dadurch verengt.

Selbstverständlich gehe ich auch mit Computern um.

Mit Digitalkameras und Schnittprogrammen.

Ich stelle diese Website ins Netz.

Doch mehr als die Glätte und Verführungsmacht digitaler Virtualität interessiert mich die Ästhetik des Analogen,

der Zauber des Materials,

die Sichtbarkeit der Prozesse.

Ich reise gerne.

Treffe Menschen, die Ähnliches tun wie ich

oder etwas ganz anderes. Ich lerne.

Sammele Bilder, Töne und Ideen für neue Arbeiten.

Im Atelier mache ich etwas daraus.

Dann reise ich wieder und zeige es der Welt.

Schwimmer, 2000

Stahl, LKW-Plane, Elektromotor, zwei modifizierte Filmprojektoren,
zwei 16mm Filmschleifen

Fünf Monate lang überspannte ein 20 Meter hoher Leinwandbogen die Pockelsbrücke bei der Braunschweiger Universität. Auf der Mitte der Brücke ragte ein metallener Pfahl in die Höhe, an dessen Spitze zwei Arme drehbar gelagert waren. Nachts setzte ein Motor sie in Bewegung und die Projektoren an ihren Enden warfen die 16mm Filmbilder einer schwimmenden Frau und eines schwimmenden Mannes auf die Leinwand. Langsam tauchten die Figuren zu beiden Seiten der Brücke aus dem Wasser der Oker auf und arbeiteten sich mühsam nach oben. Jedes Mal, wenn sie sich am Scheitelpunkt trafen, klinkte der Mechanismus die Zeiger aus und die beiden stürzten aneinander vorbei in die Tiefe. Nach einiger Zeit tauchten sie erneut auf.

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